Wollstücke des Strickgraffitis werden im Dezember als Decken und Schals für den guten Zweck versteigert
Nur zwei Stunden dauerte es: Dann hatten die beiden Industriekletterer Thomas Krohn und Ralph Eimann am Freitagmorgen der Basilika St. Clemens in Hannover ihre Wollmütze abgenommen. Das 200 Quadratmeter große Strickgraffiti hatte ungefähr einen Monat lang das Kirchendach geschmückt. Nun wurde das Kunstwerk abgenommen, damit die mehr als 350 einzelnen Wollteile zu Decken und Schals weiterverarbeitet werden können. „Ich bin rundum zufrieden und finde, unsere Aktion ist wunderbar gelaufen“, sagte Strickkünstlerin Mansha Friedrich, die die Wollteile wieder in Empfang nahm. „Ein tolles Projekt mit vielen tollen Menschen.“ Die Künstlerin hatte das Graffiti entworfen und mit mehr als einhundert meist katholischen Strickerinnen aus 25 Gemeinden der Stadt und Region Hannover angefertigt.
Auf deren Hilfe und vor allen Dingen Handarbeit wird Friedrich auch jetzt wieder zurückgreifen: Denn nachdem die Wollmütze wieder in ihre Einzelteile zerlegt worden ist und gereinigt wurde, müssen daraus Decken und Schals neu zusammengenäht werden. Diese und besonders schöne Einzelstücke werden am 13. 12. 2014 um 14:00 Uhr im Tagungshaus St. Clemens zugunsten der Ökumenischen Essensausgabe in Hannover versteigert werden. Als Auktionator konnte die Katholische Kirche den Entertainer Matthias Wesslowski gewinnen. Noch ist unklar, wie viele Decken und Schals von der 30 Meter hohen Kuppel durch die Versteigerung demnächst auf heimischen Sofas landen werden. „Ich vermute, dass wir schätzungsweise 18 Decken in den Jubiläumsfarben des Bistums Hildesheim und 30 weitere Decken anfertigen werden“, überschlug die Künstlerin.
Die Aktion „Wollene Kuppel“ soll auf den Zusammenhalt der Gemeinden untereinander und die Vernetzung der katholischen Kirche in Hannover mit dem Bistum Hildesheim hinweisen. Daher greifen die einzelnen Strickteile in den Farben Gelb, Pink, Rot und Weinrot die Farben des 1200-jährigen Bistumsjubiläums auf.